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Die Arthrose (v. altgriech. ἄρθρον, „Gelenk“, in der englischen Fachliteratur „Osteoarthritis“ genannt), auch Arthrosis deformans (v. lat. deformare „verstümmeln“) genannt (siehe auch Geröllzyste) ist eine chronische, schmerzhafte, zunehmend funktionsbehindernde Gelenkveränderung, meist infolge eines Missverhältnisses zwischen Tragfähigkeit und Belastung oder Alterung, aber auch infolge eines Gelenktraumas. Es handelt sich stets um eine degenerative Gelenkerkrankung. Im Gegensatz zur Arthritis sind bei der Arthrose die Gelenke nicht entzündet, sondern zerstört durch Abnutzung oder ein Trauma. Von einem Verschleiß durch Abnutzung ist zunächst der Knorpel betroffen, später folgen dann Veränderungen am Knochen, so genannte Geröllzysten bilden sich, es kommt zur Bildung von Osteophyten. Wo Verletzungsfolgen einen vorzeitigen Verschleiß bewirken, handelt es sich um eine Posttraumatische Arthrose oft mit (nachfolgender) Trümmerzyste. Großzügige operative Entfernungen des Meniskus führen etwa 20 Jahre später zur Arthrose des betroffenen Kniegelenkes. Arthrose ist einer der häufigsten Beratungsanlässe in einer allgemeinmedizinischen Praxis.
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Der Anfang einer Arthrose ist ein Knorpelschaden, wobei aber nicht jeder Knorpelschaden zu einer Arthrose führen muss. Ist eine irgendwie geartete Überlastung der Gelenke (s. Adipositas) bzw. traumatische Arthrose ausgeschlossen (s. posttraumatische Arthrose) ist ein wahrscheinlicher Grund hierfür die individuelle Ausprägung des Immunsystems. Der Gelenkknorpel des Menschen ist eine sogenannte „immunologisch privilegierte Region“, das heißt, der Knorpel enthält so viele potentielle Autoantigene, dass es in der Evolution günstiger war, Immunzellen aus den Gelenken weitgehend herauszuhalten.
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Durch eine mechanische Verletzung treten die Autoantigene, zumeist Proteoglykane (Eiweiß-Zucker-Verbindungen) aus dem Knorpel heraus und bewirken eine Immunantwort gegen sich selbst (siehe IL-1 unter „Therapie“). Dadurch wird der Knorpel neben der mechanischen Schädigung zusätzlich biochemisch angegriffen. Dieser Schaden führt zu einem gesteigerten Abrieb der gelenkbildenden Oberfläche, es kommt zu einem Verlust an Knorpelsubstanz, im Röntgenbild verschmälert sich der Gelenkspalt. Die mechanische Dämpfungsfunktion der Knorpelschicht wird schlechter, der unter dem Knorpel gelegene Knochen wird vermehrtem mechanischen Stress ausgesetzt. Auf diesen Stress reagiert der Knochen mit einer Verdichtung seiner Binnenstruktur, man bezeichnet das als „Eburnisation“, der Knochen wird hier mit „Elfenbein“ verglichen. Wenn der Verfall des Gelenkes soweit fortgeschritten ist, beginnt sich der Knochen zu verformen. Der Körper versucht, die Auflagefläche des Gelenkes zu verbreitern, es bilden sich Osteophyten. Durch mechanische Überlastungen bricht die Knochenbinnenstruktur unterhalb der Knorpelschicht stellenweise zusammen, es bilden sich Löcher, die als Geröllzysten bezeichnet werden.
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Medikamentöse Ursachen für eine Arthrose sind Antibiotika von Typ Gyrasehemmer (Fluorchinolone z.B. Ciprofloxacin, Levofloxacin). Diese Chemotherapeutika führen in schlecht vaskularisierten Geweben (hyaliner Gelenkknorpel; Sehnengewebe) zu einer Chelatbildung mit Mg2+-Ionen, was zur Folge hat, dass irreversible Schäden am Bindegewebe entstehen. Diese Schäden sind bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase in der Regel ausgeprägter. Tendinopathien und Arthropathien sind bekannte Nebenwirkungen dieser Medikamentenklasse. Beim Erwachsenen führen diese Antibiotika nach Informationen von unabhängigen Pharmakologen und Rheumatologen zu einem beschleunigten physiologischen Abbau des hyalinen Gelenkknorpels. Auch eine Langzeiteinnahme von Marcumar über viele Jahre kann durch Abnahme der Knochendichte bei Belastungen der Gelenkbinnenstruktur eine Arthrose begünstigen.
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Man unterscheidet zwischen der primären und der sekundären Arthrose. Die Literatur gibt an, dass es sich bei 80 % der Fälle um primäre Arthrosen (d. h. Ursache unbekannt) und bei den restlichen 20 % um sekundäre Arthrosen (d. h. Entstehung als Folge einer primären Ursache) handelt. Einige Fachleute sind der Auffassung, dass 20 % primär und 80 % sekundär entstehen.
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